Das Ehepaar Ute und Heinrich Meyer wurde am Samstag, den 31. Oktober 2015 posthum für ihr Wirken zum Wohle und zur Förderung der Kinder vor deren Kindern, Enkelkindern und Urenkeln durch den Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Herrn Christian Weber geehrt.
Die lobenden Worte wurden unterstrichen durch den Ortsamtsleiter, Herrn Ulrich Schlüter, dem Beiratssprecher, Herrn Wolfgang Haase sowie dem Quartiermanager, Herrn Aykut Tasan.
Einleitend sprach Siegbert Meß für die Interessengemeinschaft Schweizer Viertel die einleitenden Worte:
„Ich lebe gerne in Osterholz, weil …! Die Worte Heinrich Meyers, der sich gemeinsam mit seiner Frau Ute Meyer die meiste Zeit seines Lebens um das Wohl und die Förderung der Kinder bemüht hat, Worte, die für einen identitätsstiftenden Gedanken, einen Hinweis auf Heimat stehen.
Die Interessengemeinschaft Schweizer Viertel trat einst ihr vereintes Wirken an, um den Prozess, der mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 verbunden war, zu begleiten. Mittlerweile steht die Verbindung über den Weserpark hinaus bis zum Bahnhof Mahndorf, mittlerweile ist ein neuer Marktplatz hinzugekommen und der Prozess der Stadtteilverschönerung und Aufwertung hat sein Ende noch lange nicht gefunden. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft sind sich darüber bewusst, dass in Zeiten großer und allergrößter Herausforderungen weitere Projekte wie die Einrichtung einer Shared-Space-Zone, eines Bereichs der sicht- und spürbaren Entschleunigung mitten im Quartier, im Schweizer Viertel nicht in kürzester Zeit zu realisieren ist. Unsere Aufmerksamkeit haben wir daher auf die Gestaltung und Schaffung von Bänken, Blumenanlagen, Elektro-Mobilitätsstationen, die Legenden von Straßenschilder oder der Weihnachtsbeleuchtung gerichtet.
Heute kommt ein neuer Baustein hinzu – Kunst am Gebäude! Die Idee ist nicht neu. Quartiermanager Aykut Tasan hatte die Gestaltungsmöglichkeit schon einmal aufgegriffen. Durch die posthume Ehrung der Eheleute Meyer – hier am Ute-Meyer-Weg, wird nun eine Kette, bestehend aus Kunst, Identität und Heimatgedanken in einem verbunden. Das dies heute möglich ist, ist dem Mitbegründer der Interessengemeinschaft Schweizer Viertel und ehemaligen Ortsamtsleiter, Gero Rosik zu verdanken. Ich denke, nie zuvor war es wichtiger, ein solches Signal zu senden.
Heute, das ist eine Zeit, in der unzählige Flüchtlinge ihre Heimat verlassen, sich auf den Weg nach Europa, nach Deutschland, nach Bremen, nach Osterholz begeben in der Hoffnung, für sich und ihre Kinder eine neue, friedliche und würdige Zukunft, eine neue Heimat zu finden.
Sicher, wenn wir an die Belegung von Turn- und Sporthallen denken, könnten wir meinen, dass es wieder einmal unsere Kinder sind, die den Preis dafür bezahlen, weil an anderer Stelle der Welt Terror durch ein Menschen verachtendes Assad-Regime und einer terroristischen IS-Miliz wütet. Doch in einem Punkt ist das eben gesprochene Wort so nicht richtig. Denn den größten Preis zahlen immer noch die Flüchtlinge selbst.
Möge sich der Kreis eines Tages schließen und eine Vision wirklich werden lassen – eines Tages tritt ein dann ehemaliger Flüchtling oder eines seiner Kinder an ein Mikrofon und beginnt seine Rede mit den Worten: Ich lebe gerne in Osterholz, weil …, Worte, die vor allem für eines stehen, die heute posthum zu ehrenden Eheleute Meyer, Ute und Heinrich Meyer!”