Archive for November, 2013

Marktplatzeinweihung am 30.11.2013 – ein Marktplatz der sich entwickeln kann …

Freitag, November 29th, 2013

Es waren die Pläne und die befürchteten Folgen der Verlängerung der Linie 1, die die Bürgerinnen und Bürger im Februar 2010 in die GSO zu einer Bürgerversammlung trieben. Aus dieser Sorge um die Entwicklung des Nahversorgungszentrums wurde sich die „Interessengemeinschaft Schweizer Viertel“ gegründet. Wenn die Wendeschleife fällt, muss der Einzelhandel gestärkt und ein attraktiver Platz für den Wochenmarkt, ein einladender Platz zum Verweilen, für Veranstaltungen und Raum für Begegnungen der Menschen im Stadtteil geschaffen werden, so das Interesse der Osterholzer Bürgerinnen und Bürger sowie der Händler am Standort.

In den Workshops, organisiert von der Interessengemeinschaft Schweizer Viertel, legten selbst der Direkter der GSO, Herr Franz Jentzsschke, Quartiermanager Aykut Tasan, Erika Habekost, Gerd Hunold, Peter Lüttmann, Jürgen Kruppa, Rolf Kaiser, Günter Lünsmann, Eheleute Conrad und vielen anderen Osterholzer Bürgerinnen und Bürgern Hand an die Entwürfe eines späteren Marktplatz-Entwurfs.

Der Beirat befasste sich infolge der Bewegung mit dem Thema. Die Verwaltung half bei der Entwicklung des Marktplatzes mit ihrer Fachkompetenz.

Beirat und Interessengemeinschaft Schweizer Viertel haben gemeinsam einen Ideenwettbewerb, verbunden mit einem hohen Preisgeld, ausgelobt. Wir danken der Hochschule Bremen, besonders dem Leiter des Bremer Zentrums für Baukultur, Herrn Professors Dr. Eberhard Syring, dafür, dass er alle Beteiligten durch diesen für uns sehr anstrengenden Wettbewerb so erfolgreich geführt hat.

Unter dem Motto „Ein Platz für Osterholz“ reichten Studenten der Fachhochschule Osnabrück, der Universität Hannover und der Hochschule Bremen reichten ihre Entwürfe bis Ende Juni 2011 ein.

Die Arbeiten waren so gut, dass eine Jury gleich drei Sieger auslobte.

Ein „Runder Tisch“ wurde ins Leben gerufen und durch Herrn Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing in eine Lenkungsgruppe überführt.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung wurde in Osterholz erstmalig auch über „Shared Space“ diskutiert. Zunächst kannte niemand diesen Begriff. Für umfassende Informationen zu diesem Thema hat die Interessengemeinschaft Schweizer Viertel Herrn Professor Dr.-Ing. Carsten-Wilm Müller von der Hochschule Bremen gewonnen. In mehreren eindrucksvollen Vorträgen gelang es ihm, die unwissenden Bürgerinnen und Bürger nicht nur zu informieren, was Shared Space bedeutet, sondern sie auch von den Vorteilen dieses Umbaus der St. Gotthard Straße und Walliser Straße zu überzeugen.

Arbeitsgruppen der Interessengemeinschaft Schweizer Viertel legten den Grundstein für intensive Diskussionen und eine spätere Weiterentwicklung durch die städtischen Verwaltungen.

Mit maßgeblicher Unterstützung von Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing, Herrn Torsten Kaal und Frau Josefa Weth, beide Referat Planung, hat der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in der Zeit vom November 2011 bis zum Januar 2012 Workshops organisierten, unter der Leitung von Herrn Professor Kunibert Wachten, Dortmund.

Damit ist der Grundstein für einen Architektenwettbewerb / dialogischen Wettbewerb gelegt worden, an deren Ende der Entwurf des heute realisierten Marktplatzes wuchs. Ein Ergebnis aus der Feder des Teams Schröder Architekten, Michael Schröder, Bremen mit dem Büro der Landschaftsarchitekten Henke u. Blatt Partnerschaft Garten- und Landschaftsarchitekten,  Herren M. Horeis und N. Blatt, Bremen.

Am Samstag, d. 30. November 2013, folgt die offizielle Einweihung der neuen Mitte für Osterholz, im Zentrum des Schweizer Viertels. Gegen 12:00 Uhr erwarten wir die Rede des Bremer Bausenators, Herrn Dr. Joachim Lohse und dann soll mit viel Symbolcharakter erstmals in diesem Jahr der Tannenbaum auf dem Marktplatz leuchten. Dann ist es vollbracht – ein Meilenstein für das Quartier und ein dauerhafter Standort für einen Wochenmarkt, der die Chance erhält, sich entwickeln zu können!

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Der neue Marktplatz im Schweizer Viertel …. mit Tannenbaum!

  • Wir danken auf diesem Weg den vielen Osterholzer Bürgerinnen und Bürgern, stellvertretend für so viele Teilnehmer an Workshops. Sie haben immer wieder Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass ihnen an der Mitgestaltung ihres Stadtteils sehr gelegen ist.
  • Wir danken dem Bürgerverein „Nachbarschaft Bultenweg e. V.“, insbesondere Erika Habekost, vor wenigen Tagen ausgezeichnet mit dem Bremer Bürgerpreis, für ihr Bemühen, die Lebensader des Platzes, die Walliser Straße und den Stadtteil sicherer zu machen.
  • Wir danken Herrn Direktor Franz Jentschke für die Unterstützung durch die GSO als standortnaher Veranstaltungsort sowie für sein vielfältiges Engagement, z. B. für den notwendigen Umbau der Walliser Straße.
  • Wir danken Herrn Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter sowie allen Mitgliedern des Beirats, die sich offen für die Ideen der Bürgerinnen und Bürger gezeigt, die Ideen des Studentenwettbewerb mitgetragen, den Prozess durch alles Instanzen begleitet, sich für den Erhalt des Wochenmarktes eingesetzt sowie die Gestaltung des Marktplatzes bis hin zur Pflasterung der Fläche nicht dem Zufall überlassen haben.
  • Wir danken allen Teilnehmern der Lenkungsgruppe für ihre vorbereitenden Arbeiten mit ganz besonderem Stadtteil-Interesse.
  • Wir danken den teilnehmenden Studenten der Hochschulen und den Architektenbüros für ihre kreative Unterstützung.
  • Wir danken dem Geschäftsführer der Großmarkt Bremen GmbH, Herrn Uwe Kluge sowie den Marktbeziehern mit ihrem Sprecher, Herrn Theo Melnyk für ihre Treue zum Standort. Wir wissen, dass sie in den Zeiten ihrer provisorischen Standorte schweren Zeiten mit hohen Umsatzverlusten überstehen mussten, aber trotzdem durchgehalten haben.
  • Wir danken den Betreibern und der Verwaltung des Walliser Einkaufszentrum für die mehrfache Zurverfügungstellung ihres Grundstücks als Markt-Ersatzfläche.
  • Wir danken für die Unterstützung auf der Ebene der Verwaltung, insbesondere danken wir Frau Josefa Weth, Herrn Torsten Kaal und Herrn Oliver Iversen, der Bremen leider verläßt und nach Wolfsburg wechselt.
  • Wir danken dem Beiratssprecher, Herrn Wolfgang Haase und Quartiermanager, Herrn Aykut Tasan, die sich neben ihren vielfältigen Aufgaben im Stadtteil die Zeit genommen haben, sich in diesen umfangreichen Gestaltungsprozess einzubringen und u. a. an Workshops sowie als Preisrichter mitzuwirken.
  • Wir danken der BSAG, insbesondere dem Vorstandssprecher, Herrn Wilfried Eisenberg und seinen Mitarbeitern, für die Verlängerung der neuen Linie 1, für die Schaffung eines neuen Verkehrs-Knotenpunktes zur Belebung des Schweizer Viertels und für die neue Uhr an diesem Umsteigeplatz.
  • Wir danken allen aktiven Helfern, die unter der Leitung von Ulrich Herrn Keller (CTB) die Marktplatz-Arbeiten termingerecht und stets in Absprache realisierten.
  • Wir danken den Vertretern der Presse für ihre stets aktuelle und objektive Form der Berichterstattung.
  • Und zum Schluss bedanken wir uns für Ihr Interesse an den Berichten der IG, für Ihr Interesse an unserem Blog (www.ig-sv.de), der auch weiterhin der Idee folgt, das Schweizer Viertel noch schöner und noch attraktiver werden zu lassen.

 

Ihre Interessengemeinschaft Schweizer Viertel

Senator will Shared Space

Mittwoch, November 20th, 2013

Bausenator Dr. Joachim Lohse erklärte in der Aula der GSO anlässlich der Ergebnispräsentation zur Umgestaltung der St. Gotthard-Straße / Tessiner Straße zu einem gemeinsamen Verkehrsraum im Zentrum Osterholz, dass die Haushaltssituation der Stadt schwierig sei und er deshalb nichts versprechen könne. Aber nach dem langen, intensiven und mit großer Bürgerbeteiligung durchgeführten Verfahren vertrete er die Auffassung, dass die Maßnahme jetzt auch umgesetzt werden müsse. Dafür werde er sich einsetzen.

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Bausenator Dr. Joachim Lohse in der GSO bei der Shared-Space-Präsentation am 19.11.2013

In ihrer Begrüßung der Teilnehmer durch die Leiterin des Amtes für Straßen und Verkehr, Frau Pieper, lobte sie das gemeinsame Vorgehen von Verwaltung, Fachplanern und Bürgern, den Verkehrsraum völlig neu zu gestalten. Die Modelle aus Holland und der Schweiz sind eine gute Basis. Notwendig war auch die Begleitung durch einen fachlichen Beirat, weil der geplante gemeinsame Verkehrsraum noch keinen Eingang in das deutsche Recht gefunden hat. Dabei spielt die Verkehrssicherheit eine entscheidende Rolle.

Senator Dr. Lohse erinnerte an den Senatsbeschluss aus dem Jahre 2008 und die nachfolgenden Beschlüsse der Fachdeputation, Shared Space in Bremen zu erproben. Er hat sich vor zwei Jahren in Bohmte den entsprechenden Umbau der dortigen Innenstadt angesehen und will dieses Modell gern in Bremen erproben. Dabei ist besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass Shared Space von der gegenseitigen Rücksichtnahme lebt.

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Zukunftsperspektive von einem Shared-Space-Verkehrsraum im Schweizer Viertel

Ein so umgebauter gemeinsamer Verkehrsraum schafft zunächst für alle Verkehrsteilnehmer sowie für die Verwaltung Verunsicherung. Deshalb wurden und werden von der Verwaltung gewisse Vorbehalte eingebracht. Demgegenüber bringen die Bürgerinnen und Bürger ihre Ortskenntnisse ein. Wenn dann auch noch der Landesbehindertenbeauftragte, Herr Dr. Steinbrück einer solch komplizierten Umbaumaßnahme zustimmt, sind alle aufgefordert, einen Versuch Shared Space in Bremen-Osterholz zu wagen.

01 Ergebnis Shared-Space-Workshop 19.11.2013 (30)Die Planung von Shared Space in Osterholz hat für die Verwaltung eine andere Art von Bürgerbeteiligung gebracht. Sämtliche Beteiligte haben im Prozess Abstriche ihrer Vorstellungen hingenommen. Gleichwohl kann man nicht erwarten, dass die neue Planung zu 100% harmonisch abgeschlossen werden kann. Es wird immer Beteiligte geben, die andere Varianten befürworten. Gleichwohl hat dieses praktizierte Beteiligungsverfahren eine neue und hohe Qualität. Alle Beteiligten wissen, dass das Ergebnis mit der offenen Bürgerbeteiligung auf anständige Weise zustande gekommen ist.

 

Frau Pieper, Amtsleiterin des Amtes für Straßen und Verkehr, neben Moderatorin Frau Günther

Alle Maßnahmen zusammen, die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1, der Umbau des Marktplatzes, die jetzt finanzierte Jugendhütte am Hahnenkamp und das geplante Gebäude an der nördlichen Seite des neuen Marktplatzes, sind eine Bereicherung für den Stadtteil Osterholz.

Herr Iversen, zuständiger Projektleiter des Amtes für Straßen und Verkehr, fragt, was man gemeinsam aus dem Beteiligungsprozess gelernt hat. Die Verwaltung hat aus dem Prozess jedenfalls positive Eindrücke mitgenommen. Er ist erfreut über die ausgewogenen Diskussionen und die Verständigungsbereitschaft aller Teilnehmer. Es gibt aus seiner Sicht niemanden, der sich zu 100% durchgesetzt hat. Alle haben Abstriche hingenommen, um diesen Kompromiss zu erreichen.

Herr Wittrock (Büro BPR) lobte die beteiligten Bürgerinnen und Bürger, die gute Impulse eingebracht haben. Auch der Marktplatz soll in den Umbau einbezogen werden. Die Entscheidung, Betonsteine zu verwenden, wurde durch die Notwendigkeit bedingt, dass Busse die Straße befahren müssen. Zwar ist die Fahrbahn maximal 6,50m breit, aber diese Breite ist für den Autofahrer nicht sichtbar. Die Fahrbahn hat keinen klassischen Querschnitt. Die Fläche ist aufgebrochen durch die eingebauten Elemente und die geschwungenen Bereiche der Fahrbahn. Am Anfang der Straße sieht der Autofahrer sein Ziel nicht. Die Unsicherheit führt zu langsamer Fahrweise und zu Sicherheit innerhalb des Straßenverkehrsraumes. Die Einbauten (Bänke, Schranken etc.) sind zudem leicht veränderbar und können neuen Entwicklungen oder Erfahrungen angepasst werden. Einige alte Bäume sollten entfernt, neue Bäume an anderen Standorten gepflanzt werden. Herr Wittrock bedankte sich bei den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern, dass sie die Entwicklungsprozesse mitgegangen sind.

SONY DSCDer Landschaftsplaner, Herr Blatt, betonte seine Sicht auf die die gesamte Anlage von Stadtplatz, Gebäude und Pavillon. Zur neuen Straße machte er auf die farbliche Gestaltung aufmerksam und erinnerte an die intensiven Diskussionen über Anzahl und Anordnung von Behindertenparkplätzen, den Standorten für Bänke und Fahrradständer. Die Schollenform mit Dehnungsfugen hat zu einer interessanten Gestaltung der Fahrbahn geführt. Die unterschiedlichen Fahrbahnbreiten von 4,50 m – 6,50 m lassen Begegnungsverkehre von Pkw´s und Bussen zu. Ein Novum ist es für ihn, das Stadtplaner und Landschaftsarchitekten zusammenarbeiten können und solch gute Ergebnisse bringen.

Vom „Fachlichen Beirat“ erinnert sich Herr Kaal (Planer) an seine Unsicherheiten zu den Gestaltungen von Verkehrsräume im Sinne von Shared Space und erläuterte seine Bedenken an verschiedenen Bildern, die er auf eine Leinwand projizierte. Er hat jetzt verstanden, dass sich der Straßenraum an die Gesetzte anpasst, die bei Shared Space gelten, nicht umgekehrt. Aus seiner Sicht wäre es schön, wenn die privaten Grundstücke in den Umbau einbezogen werden könnten. Insgesamt war es für ihn ein interessanter Prozess.

 

Technische Probleme überwinden Frau Günther, Herr Blatt, Landschaftsplaner und Herr Wittrock, Büro BPR

Prof. Dr. Müller (Hochschule Bremen) betonte als „Fachlicher Beirat“, dass die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Schlüsselelement im Entwicklungsprozess ist. Sie müssen verstehen, was die Planer mit dem neuen Straßenraum erreichen wollen.

Das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen ist für ihn eine „Runde Sache“, aber noch nicht fertig. Auch in der Erprobungsphase muss sich das Vorhaben bewähren. Eventuelle Mängel können durch kleine Veränderungen kompensiert werden. Wichtig ist, dass sich die Anwohner mit der Maßnahme solidarisch erklären. Dabei gilt nach seiner Erfahrung, was auch im allgemeinen Leben Gültigkeit hat: „Das letzte Wort hat immer die Frau“.

01 Ergebnis Shared-Space-Workshop 19.11.2013 (11)

Frau Osterhorn, ASV, neben Prof. Müller, Hochschule Bremen und Herrn Kaal, SUBV.

Frau Osterhorn (Abteilungsleiterin ASV) erklärt als „Fachlicher Beirat“, dass sie von der Zusammenarbeit aller Teilnehmer begeistert ist und sich das zunächst nicht vorstellen konnte. Ganz überrascht war sie, dass auch der Landesbehinderbeauftragte, Dr. Steinbrück, seine Zustimmung gegeben hat, obwohl er davor solche Entwicklungen immer ablehnte. Sie hat dann aber die Haltung von Herrn Dr. Steinbrück verstanden, der ihr erklärt hatte, dass das Ergebnis es wert sei, erprobt zu werden. Frau Osterhorn hofft, dass sich alle Verkehrsteilnehmer die Bereitschaft zur Verständigung im Straßenverkehrsraum haben und sich schnell an den umgebauten Straßenraum gewöhnen, in dem eigentlich nur das Rechtsfahrgebot und rechts vor links gilt.

Nach ihrer Auffassung sind nach deutschem Recht zwei Schilder „Halteverbot“ erforderlich. Sie ist einverstanden mit dem mehrheitlich gefassten Beschluss, keine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit anzuordnen, weil sich der Straßenraum selbst erklärt und die Autofahrer zu reduzierter Geschwindigkeit veranlasst. Außerdem gilt § 1 der StVO.

Wegen rechtlicher Unsicherheiten soll der Versuch mit intensiver Begleitung starten und evtl. Korrekturen kurzfristig ausgeführt werden. Nach der Versuchsphase muss abschließend entschieden werden.

Als Verkehrssicherheitsauditor erläutert Herr Prof. Dr. Gerlach, Verkehrssicherheitsauditor, dass er das Planungsvorhaben ein Jahr lang gern begleitet hat. Sein Gesamteindruck ist eine solide und umsetzbare Planung. Jetzt müssen im Rahmen der folgenden Entwurfs- und Ausführungsplanung die Details entschieden werden. Dabei sollte aus seiner Sicht darauf geachtet werden, dass die sog. „Eisschollen“ von den Autofahrern nicht falsch interpretiert werden können als Halteplatz zum Brötchen holen.

Aus seiner Sicht sollte über nachfolgende Fragen nachgedacht werden:

– Geschwindigkeitsbegrenzung

Vielleicht ist es notwendig den Straßenraum als Tempo 20-Zone auszuweisen. Das Schild kann auch später aufgestellt werden. Erhebliche Probleme ergeben sich nach seinen Erfahrungen, wenn Unfälle geschehen. Das sollte unbedingt vermieden werden.

– Fahrbahnbreiten

Im nordöstlichen Teil des Plangebietes sollte über die Fahrbahnbreite von 6,50 m nochmals nachgedacht werden. Dieser Bereich ist an einigen Stellen zu sehr eingeengt. Busse können sich dort nicht begegnen. Vielleicht müssen Ausstattungselemente nur umgesetzt werden. Zudem ist aus seiner Erfahrung das Fehlen von Fahrbahnkanten zwar misslich, aber in diesem Fall, wegen der großen Übersicht aller Verkehrsteilnehmer, vertretbar.

Bei der abschließenden Publikumsbefragung durch die Moderatorin, Frau Günther, gab nachfolgende Beiträge:

Landesbehindertenbeauftragter Dr. Steinbrück

spricht sich für Geschwindigkeitsbegrenzungen aus. Grundsätzlich gefällt ihm das Konzept der Begegnungszone besser. Gleichwohl ist er mit der hier erarbeiteten Planung einverstanden, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln. Wenn der Stadtteil diese Umgestaltung wünscht, dann soll er sie auch bekommen.

Zur Diskussion über die Rückenlehnen bei den Bänken fragt sie sich nachträglich, ob die Jugendlichen, die lt. Herrn Tasan diese Lehnen als Sitze benutzen und die eigentlichen Sitzflächen beschmutzen, direkt angesprochen und in den Prozess einbezogen worden sind. Dies sollte spätestens bei der weiteren Entwicklung nachgeholt werden.

Beiratssprecher Haase

erinnert an die Beschlüsse des Beirats und Bauausschusses, zunächst in der Walliser Straße eine Shared Space Zone zu schlaffen. In Bezug auf die Walliser Straße wird es nun andere Lösungen geben. Mit dem Umbau der St. Gotthard Straße / Tessiner Straße ist er sehr einverstanden, weil das Ergebnis eines Ermessens ein „gelungener Entwurf“ ist. Er fragt Senator Dr. Lohse: „Wann haben wir die Chance, dass die Maßnahme baulich umgesetzt werden kann?“

Über die Bürgerbeteiligung ist er froh. Diese Beteiligung, auch beim Marktplatz, macht ihm Mut. Es wäre gut, wenn jetzt noch das geplante Gebäude den Marktplatz ergänzen könnte, damit die Osterholzer Stadtmitte ein neues Gesicht bekommt, das sich sehen lassen kann. Die Mitte ist dann einzigartig in Bremen.

Senator Dr. Lohnse

„Ich bin ernsthaft bemüht, dass wir die Maßnahme umsetzen können, trotz schwieriger Haushaltslage.“ Wenn sich alle Beteiligten, vor allem die Bürgerinnen und Bürger so bemüht haben, dann muss das gemeinsam erarbeitete Ergebnis auch umgesetzt werden. „Ich bin zuversichtlich“, erklärt Senator Dr. Lohse. Vor allem freut er sich, dass der Gewinner der Stadtteil ist und eine neue Planungskultur entwickelt wurde.

Direktor Jentschke

ist weitgehend zufrieden mit dem Planungsergebnis. Er erinnert sich an die erste Bürgerversammlung in seiner Schule mit dem Bürgermeister Godejohann aus Bohmte. Die Aula war an dem Tag voll, anders als heute. Deshalb macht er sich Gedanken über die Bürgerbeteiligung. Zu beantworten ist die Frage: „Wie erreichen wir es, dass sich die Bürger stärker beteiligen?“

Herr Jentschke erklärt, dass die Walliser Straße nicht vergessen werden darf. Mit dem Umbau dieser gefährlichen Straße hat Osterholz noch mehr gewonnen.

Herr Conrad, Anwohner Tessiner Straße,

fragt, wann die Lärmschutzwand an der neuen Walliser Straße endlich gebaut wird.

SONY DSCHerr Iversen beantwortete diese Frage gleich mit dem Hinweis auf die Insolvenz der Firma und den formalen Anforderungen an das weitere Verfahren. In jedem Fall wird die Lärmschutzwand gebaut. Der Bauantrag ist auch schon gestellt. Er hofft auf eine baldige Fortsetzung des begonnenen Baus.

Herr Wilkens (Ehemaliger Beiratssprecher)

meint, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem Umbau nicht einverstanden sind.

Frau Habekost

1. Vorsitzende der Nachbarschaft Bultenweg widersprach Herrn Wilkens energisch. Sei verweist auf die Beteiligung der Bürger und den Start der Maßnahme durch Bürgerwillen.

Herr Rosik

wurde von Frau Günther gebeten, als Vertreter der Interessen-gemeinschaft Schweizer Viertel seine Beurteilung mitzuteilen.    

               

Herr Iversen, ASV

Herr Rosik begrüßte das Ergebnis als gut und erinnert an den Beginn des Planungsprozesses durch die IG. Zu diesen Bürgerversammlungen wurden die Verwaltung durch die IG stets eingeladen. Die Bürgerinnen und Bürger haben erst durch Herrn Prof. Dr. Müller erfahren, was Shared Space eigentlich ist. Sie waren nach diesen Informationen zunächst sehr kritisch, haben aber nach intensiven Beratungen und Befassungen den Umbau der Walliser Straße und der St. Gotthard Straße zu Shared Space Zonen gefordert. Die erarbeiteten Ergebnisse sind der Verwaltung mitgeteilt worden.

Daran hat sich das offizielle Verwaltungsverfahren unter Beteiligung von Fachplanern, dem Fachlichen Beirat angeschlossen mit den bekannten erfreulichen Ergebnissen.

Zur Frage der mangelhaften Beteiligungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger fordert er alle Teilnehmer auf, nicht auf die Verwaltung zu warten, sondern selbst die Menschen anzusprechen. Beispielhaft praktiziert das Frau Habekost z. B. mit dem sog. „Klönschnacke“ ihres Vereins, der jeden Donnerstag stattfindet. Dieses Beispiel könnte auch für andere Vereine, z. B. im Kuhkamp, dienen. Auch auf den Beirat darf man nicht warten, weil der Beirat, ebenso wie die Verwaltung, überfordert ist, die direkte Beteiligung zu gewährleisten.

Herr Schlüter

erläutert an einem Beispiel die starke Bürgerbeteiligung, die immer dann festzustellen ist, wenn es um eine unmittelbare Betroffenheit geht.

Abschließend verabschiedet sich Her Iversen, der nach Wolfsburg wechselt. Er informiert, dass nach der notwendigen Ausführungsplanung eine Realisierung s. E. im Jahr 2015 möglich sein könnte.

Ein Bericht von Gero Rosik, Interessengemeinschaft Schweizer Viertel.

11. November 2013: Martinsgansessen der Werbegemeinschaft Aktiv für Osterholz – bei so viel Lob …

Mittwoch, November 13th, 2013

Das Martinsgansessen zu Osterholz, eine Veranstaltung der Werbegemeinschaft Aktiv für Osterholz gehört mittlerweile zu den renommierten Veranstaltungen im Stadtteil. Auch in diesem Jahr war die Liste der prominenten Gäste lang.

Es gehört auch zur Tradition, dass mit dem Martinsgansessen zahlreiche interessante Reden neben dem Showprogramm die Gäste unterhalten sollen. Und bei so viel Lob des Weser Reports, Annette Kemp konnte ihre Feder verständlicherweise nicht still halten (siehe, so lange die Ausgabe noch aktuell ist auch unter http://www.weserreport.de/ausgabe.php?p=4&ausgabe=OST&e_id=319), hier der Reden-Ausschnitt über das Schweizer Viertel:

“Das Schweizer Viertel – lassen sie uns ein bergiges Bild malen, indem wir eine Bilanz der Plus- und Minus-Themen ziehen – zwei Seiten einer Medaille, die ein Ganzes ergeben:

Plus-Themen

Minus-Themen

Die Bahn fährt seit April dieses Jahres bis zum Bahnhof Mahndorf

Wie steht es um die Errichtung des Schweizer Foyers und was würde darin Platz finden? Wer würde so ein Gebäude unter welchen Bedingungen überhaupt anfassen?

Das Zentrum des Schweizer Viertels entwickelt sich zu einen hoch frequentierten Dreh- und Angelpunkt des Bremer Verkehrswesens

Was ist mit dem Ärztezentrum am Krankenhaus Ost?

Wir freuen uns über die Einführung des Anruf-Linientaxis, mit dem nun die Bürgerinnen und Bürger wie die Bultenwegler unter anderem mit dem Krankenhaus Ost und dem Zentrum des Schweizer Viertels verbunden werden – allen voran freut sich die Empfängerin des diesjährigen Bürgerpreises für ihr Lebenswerk – ich bitte um einen besonderen Applaus für Erika Habekost!

Auch in diesem Stadtteil gibt es Kriminalität, Drogen, Alkohol Gewalt / ist eine Polizeiwache im Quartier die Lösung? Gibt es überhaupt eine Lösung?

Der neue Marktplatz steht planmäßig ganz kurz vor der Fertigstellung – ein Treffpunkt für die Menschen im Quartier, für den Wochenmarkt, für Veranstaltungen.

Der Anteil der Arbeitslosigkeit, speziell der Jugendarbeitslosigkeit bewegt die Osterholzer.

Die BSAG spendiert uns eine neue Uhr an der Haltestelle.

Es fehlen Kindergartenplätze.

In den Workshops, veranstaltet vom Amt für Straßen und Verkehr entstand gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Vision von einem neuen, das Quartier prägenden Verkehrsraum / Shared Space im Schweizer Viertel – ein Prozess, der erst durch Initiative der Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil ermöglicht wurede. Demnächst am 19.11.2013 folgt die öffentliche Repräsentation, geplant mit dem Bremer Bausenator, Herrn Dr. Lohse. Vielleicht erfahren wir dann auch etwas über die Einschätzung bezüglich der Finanzierung und einem Realisierungszeitraum, sicher wohl erst ab 2015.

Es fehlen Schulsozialarbeiter an den Schulen.

Wir freuen uns auch über den für den im kommenden Jahr geplanten Baubeginn des neuen Spiel- und Jugendtreffs – allen voran Quartiermanager Aykut Tasan, der Spiel- und Jugendtreff braucht einfach mehr Platz.

Diskussionen über sozialem Wohnraum.

Unser Bundespräsident Joachim Gauck besuchte im Mai auch das Schweizer Viertel.

Erhöhte Energiekosten und Fahrkosten beschäftigen die Menschen.

Im Schweizer Viertel wurde die Uhr, das Wahrzeichen mit der Unterstützung der Kaufleute vor Ort restauriert.

 

Sie finden Legenden unter den Straßenschildern, eine Neuerung, wie sie nicht einmal in Bremens bester Stube zu finden ist.

In den Räumen der GEWOBA wurde mit Unterstützung der Sozialsenatorin Anja Stahmann im April das neue Zentrum für Information, Bildung und Beratung eingeweiht.

 

Selbst der diesjährige Auftakt Bremen räumt auf fand unter der Bündelung der gemeinsamen Kräfte im Schweizer Viertel statt.

 

Das hier ist eine Bilanz unserer täglichen Zielsetzungen, Betrachtungen und sicher auch der Sorgen. Aber was bringt uns voran? Das wir gemeinsam für unsere Ziele kämpfen, Bürgerinnen und Bürger über ihre Interessengemeinschaften, der unterstützende Beirat und manchmal auch mit der Verwaltung. Aber wer sich Gemeinsamkeit auf die Fahne geschrieben hat, der muss auch die Meinung anderer akzeptieren. Wer Ordnung will, muss auch die Unordnung, wer Frieden den Unfrieden, wer Klarheit, muss auch die Unklarheit bewusst wie zwei Teile des Ganzen, wie ein Spiegel, wie eine Bilanz akzeptieren.

Ich habe vor kurzem eine intensive Woche an der Ostsee, im Klützer Winkel,  erlebt. Unter anderem musste ich mich mit der Frage beschäftigen, was gefällt mir an meiner Tochter. Die Liste wurde sehr lang. Ziel der Übung war, die positiven Dinge, die wir in Anderen sehen, als ein Spiegel dessen zu erkennen, was wir auch in uns tragen. Sonst könnten wir es gar nicht erkennen.

Lassen sie uns weiterhin das positive im Quartier, im Stadtteil, in unserer Stadt erkennen und sie werden sehen, wie sich unser Bremen durch ihre Mithilfe verändert.

Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit!”